Next Generation Payment Part 2 – Europa zieht nach

Corona Krise beeinflusst unser Zahlungsverhalten

Während Asiaten schon ihre Stromrechnung per QR-Code bezahlen, herrscht in Deutschland immer noch eine hohe Bargeld-Affinität: Nur 13% der Smartphone-Besitzer [1] nutzen Mobile Payment Apps wie Apple Pay. Doch durch Corona haben die Deutschen ihr Zahlungsverhalten zumindest vorübergehend geändert und aus Hygienegründen überwiegend Kartenzahlung genutzt.  

Durch die Kaufkraft der asiatischen Touristen wurden alternative Bezahlmethoden wie Alipay in Deutschland bei einigen Händlern bereits vor einiger Zeit in die Kassensysteme eingebunden, die allerdings Stand heute noch nicht für deutsche Bankkonten funktionieren.  

Neue Zahlungsmethode aus Österreich

Aber nicht nur aus Asien kommen neue Bezahlmethoden: Bluecode aus Österreich zählt aktuell 800.000 Kunden und ist mit einem deutschen Girokonto nutzbar. Die App generiert bei jedem Kauf einen neuen Barcode, der vom Händler gescannt wird und bietet außerdem Gutscheine, Sammelpässe, Kundenkarten und Bluecode Rewards an. Neben Geschäften kann man mit Bluecode auch in ausgewählten Onlineshops und an Automaten bezahlen. Bluecode funktioniert als sogenannte White-Label-Lösung, lässt sich also in andere Apps integrieren und ermöglicht es Anbietern so, die Customer Journey und Interaktion in der eigenen Plattform zu halten. Ein Beispiel für eine erfolgreiche Integrierung von Bluecode ist die Jö App, die von fast jedem zweiten Österreicher genutzt wird. Der Jö Bonusclub ist Österreichs größtes Multipartner-Bonusprogramm und arbeitet mit Händlern wie OMV, Penny oder Billa zusammen. Kunden können mit einem einzigen Scan sowohl Jö-Punkte sammeln als auch bezahlen. Die offene Payment-Plattform von Bluecode ist europaweit geplant und konnte kürzlich einen weiteren Gewinn verzeichnen: 15 Mio. HUAWEI Kunden können ab sofort auch Bluecode benutzen und zur HUAWEI Wallet hinzufügen. 

Europa zieht nach

Auch andere europäische Länder ziehen nach und bringen ihre eigenen alternativen Bezahlmethoden auf den Markt. Viele von ihnen sind inzwischen Teil von Alipay+, wie Momo Pocket aus Spanien oder Pivo aus Finnland [2]. Das italienische Satispay bietet den 1,3 Mio. Nutzern Sparmaßnahmen, Geldversandoptionen und kontaktloses Bezahlen in Shops an.  

Unterschiede zu Asien gibt es nicht nur im Nutzerverhalten, sondern auch in der technischen Integration von QR Wallets im Handel. Während in Asien viele Stores auf statische QR Codes setzen, erfordern die anspruchsvolleren technischen Systeme im europäischen Handel eine API-Kassenschnittstelle. Über das epay Integrationsmodul können dabei mit einer Anbindung an die Kasse des Händlers alle gängigen QR Code-Wallets sowie weitere gängige Karten- und nichtkartenbasierte Zahlarten sowie digitale Mehrwertdienste akzeptiert werden, ohne ständig die Kassenschnittstelle anpassen zu müssen. So kann die Komplexität, mit der sich Händler konfrontiert sehen, wenn sie ihren Payment Mix gestalten und updaten möchten, mit nur einer Schnittstelle deutlich reduziert werden.

The Future is bright

Auch wenn Deutschland bisher noch eine Vorliebe für Bargeld zeigt, ist es nur eine Frage der Zeit bis sich die vielen neuen Bezahlmethoden mit ihren attraktiven Angeboten und Funktionen auch bei uns durchsetzen und unser Zahlungsverhalten revolutionieren. Vier von fünf Deutschen haben schon einmal einen QR Code genutzt [3] und der Trend steigt an, besonders bei jungen Leuten. Bereits 55,4% der Händler haben QR Code-Leser integriert und die Hälfte setzt diese für Mobile Payment ein [4].

[1]https://www.bundesbank.de/resource/blob/855642/cabf0971e0f0697d688dcc57c0cb65d3/mL/zahlungsverhalten-in-deutschland-2020-data.pdf

[2] https://www.epassi.fi/en/news/epassi-european-mobile-wallet-collaboration

[3] https://blog.wiwo.de/look-at-it/2021/05/04/vier-von-fuenf-deutschen-haben-schon-qr-codes-gescannt-die-haelfte-ohne-sicherheitsbedenken/

[4] EHI-Studie Zahlungssysteme im Einzelhandel 2020

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